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ZeitverLUST

ZEITVERLUST - Musik zur Zeit

Das neue Programm von Barbara Schirmer und Carlo Niederhauser

Hackbrett, Kuhhörner, Cello, Shrutibox

Lustvoll verspielt weben Schirmer und Niederhauser Klänge zu Skulpturen, in denen der Zeitbegriff gedehnt und aufgehoben wird. Ohne ihre Herkunft zu leugnen, loten die beiden ihre musikalischen Grenzen aus. Da verfangen sich alpine Ländler-Reminiszenzen in wandernden Minimal-Loops. Mal scheint die Zeit gar gänzlich stillzustehen, um kurz darauf auf umtriebige Art und Weise wie im Flug zu verstreichen. Eine musikalische Reise durch Raum und Zeit. «Die Textur zwischen dem kristallinen Hämmern und den warmen Saiten schafft dabei beglückende Dialoge, die auch mal mit Humor zu nehmen sind, etwa beim Porträt einer wiederkäuenden Kuh.» (Zitat Stefan Franzen, Jazzthing 21/139)

Die Idee für das Programm «ZEITVERLUST» entstand 2019 in Montreal während der Realisation des Projektes «awakening nuns».

Die Titel-Komposition «ZeitverLust» - in der sich pulsierende Alltagshektik in immer enger werdenden Schlaufen zunächst zusammenzieht, um sich danach im zweiten Teil in einen Zeitgarten des Loslassens allmählich genussvoll auszudehnen – dieser musikalische Prozess war die Initialzündung für den Wunsch, sich vertieft mit dem Thema ZEIT und ZEITERLEBEN auseinanderzusetzen.

Vergangenheit und Gegenwart verknüpfen Schirmer und Niederhauser mit musikalischen Themen im Sinn von „Tradition ist nicht das Bewahren von Asche, sondern das Weitertragen der Glut“.

Das Projekt «ZEITVERLUST» entwickelt sich kontinuierlich weiter unter dem Aspekt:

- wie geht Musik, als an sich flüchtiges Element, mit dem Phänomen Zeit um?
- wie lässt sich Zeit mit Musik dehnen, komprimieren?
- wie erleben verschiedene Gesellschaften (Bergbauern, Städter) Zeit?
- welches Zeitempfinden beobachten wir bei Tieren?

Die CD «ZEITVERLUST» wurde für den Preis der deutschen Schallplattenkritik nominiert (Longlist 3/2021).

www.hackbrett.com

Barbara Schirmer hat die Wurzeln des Hackbrettspiels von ihrem appenzellischen Vater (Schürmüli Musig). Sie entwickelt auf diesem traditionellen Instrument ihren eigenen Stil und erregt im In- und Ausland Aufsehen als Solistin und mit Gruppen und Projekten, die von Musik verschiedener Kulturen bis zu Eigenkompositionen reichen. Als weltweit einzige Spielerin entwickelt sie die 4-Stick-Technik für Hackbrett, eine sehr virtuose Spielweise, für die sie seit Jahren Kompositionen schreibt.

Als Solistin sowie mit verschiedenen Gruppen und Projekten hat sie sich weit über die Landesgrenzen hinaus einen Namen gemacht, sowohl in Europa wie auch in Japan, China, Korea, Iran, Senegal, USA, Kanada, Kuba und Mexiko. Von 2009-2018 arbeitet sie im Duo mit dem Stimmvirtuosen Christian Zehnder. Die beiden entwickeln drei Konzertprogramme, sowie die zwei CDs «Schmelz» und «Lausch» mit Kompositionen von Zehnder/Schirmer.

Seit 2017 spielt sie im Duo mit dem Cellisten Carlo Niederhauser. Die beiden wurden 2019 für das spartenübergreifende Projekt «awakening nuns» mit der belgischen Papierkünstlerin Horta van Hoye nach Montreal eingeladen; Schirmer erhielt vom Kuratorium des Kt. AG einen Kompositionsbeitrag für die Musik von «awakening nuns». Zusätzlich gaben Schirmer und Niederhauser in der Provinz Quebec mehrere Konzerte. Sowohl ihr Programm «ZEITVERLUST» wie auch ihre Tanzmusik «SCHARNIER»  entwickeln die beiden fortlaufend lustvoll weiter. Immer wieder erforscht Schirmer auch interdisziplinäre Projekte, z.B. mit dem Zeichner Yves Noyau oder mit Schriftstellern wie Andreas Neeser, Claudia Storz und Mirko Beetschen.

2022 realisiert Schirmer den ersten Teil zu Begegnungen mit nichtmenschlichen Wesen. Aus der Tierwelt wählt sie die Kuh. Das Projekt heisst «CHUESY eine musikalisch-tänzerische Begegnung mit der Kuh». Zusammen mit der Tänzerin Mahalia Horvath spielt Schirmer eine Hommage an die KUH für Kühe und Menschen in verschiedenen Kuhställen in der ganzen Schweiz. 2024 folgt der zweite Teil «Begegnungen mit nichtmenschlichen Wesen». Als Vertreterin der Pflanzen wählt sie den Baum, wohnt sie doch am Waldrand in einem Dorf, das WALDE heisst.

«BAUMSY eine musikalisch-tänzerische Begegnung mit dem Baum» spielen die beiden Frauen nun im Quartett mit noch einem Musiker (Rafael Baier) und einem Tänzer (Jan Lorys) für einzigartige Baumpersönlichkeiten an ganz verschiedenen Orten, sowohl in Stadtparks (Zürich, Bern, Basel, Luzern), wie auch unter markanten Bäumen auf dem Land.

Zu Schirmers Musik schreibt die Frankfurter Allgemeine Zeitung: «Die Neugier auf noch nicht ausgelotete Fusionen lässt die Hackbrett-„Revolutionärin“ Barbara Schirmer seit vielen Jahren zu Festivals in Südamerika, Iran oder Südkorea reisen, um sich mit internationalen Musikern auszutauschen ... Subtil arbeitet Schirmer regionale Eigenheiten in ihren fein geknüpften Klöppelteppich ein, ohne dass sie als Zitat erkennbar sind... Selten gelingt es Musikern so überzeugend, Geist und Gefühl in individualisierten Klangfarben zu vereinen.» Und der Musikredaktor Ane Hebeisen von der Berner Zeitung «Bund» meint zu Schirmers erster Solo-CD «FALTER» "Aufs Brett gehackter Segen ... ein Werk von aufwühlender, hypnotischer Schönheit.» Die CD «FALTER» wurde für die Bestenliste des Preises der Deutschen Schallplattenkritik 01/2018 nominiert. Die gleiche Ehre erfuhr die Duo CD «ZEITVERLUST» mit Carlo Niederhauser. Sie gelangte ebenfalls auf Bestenliste des Preises der Deutschen Schallplattenkritik 03/2022.

 www.hackbrett.com

Carlo Niederhauser ist ein vielseitiger Cellist fernab von Norm und stilistischen Grenzen. Mit Don Li und Ania Losinger tourte er durch Europa und die Vereinigten Staaten. Er war Mitglied des Rocco Mani Mood Orchestra und arbeitete mit Steve Lion von Depeche Mode zusammen. 2013 begleitete er Femme Schmidt (Warner Bros.) durch Europa. Niederhauser spielte Mario Batkovic’s Soundtrack zum Film «der Imker» ein. Dieser gewann 2013 den Prix Soleure und den Viktordok.deutsch.

Seit 2011 arbeitet Carlo Niederhauser mit dem Berner Trompeter und Elektroniker Werner Hasler in verschiedenen Projekten zusammen. Die Erforschung ausgefallener Tonreihen und komplexer Rhythmen im «OUTER STRING» spielen sie in OUT SESSIONS in surround sound quality an speziellen Orten wie unter Autobahnbrücken, in stillgelegten Bahnhöfen oder einsamen Berglandschaften. Im 2017 trifft Niederhauser auf einer Konzertbühne auf Schirmer mit ihrem Hackbrett und aus dieser spontanen musikalischen Begegnung wird ein erkundungsfreudiges Duo, das in verschiedenen Programmen „Tradition ist nicht das Bewahren von Asche, sondern das Weitertragen der Glut“ in eigenen Kompositionen erklingen lässt.

2023 wurde die Filmmusik zu «Peter K. – Alleine gegen den Staat» von Bänz Isler und Sandra Stalder mit dem New York International Film Award – BEST SOUNDTRACK ausgezeichnet. Mit seinem Improvisationsspiel hat Carlo Niederhauser zum Erfolg beigetragen. Niederhauser ist Mitglied der Projekte «In Oblivion» um den persischen Sänger Homayoun Shajarian und Cellist des Kollektivs «Garden of Silence» von Björn Meyer. Im Mai 2023 wurde seine Komposition "OUT OF DARKNESS" für Orgel und Cello in der Scherzligen Kirche in Thun uraufgeführt und im Sommer 2024 das Orgelwerk TRILLIUM.

Kollaborationen mit Emilia Amper, Bruno Amstad, Mario Batkovic, Rico Baumann, Vincent Courtois, Mats Eser, Klaus Gesing, Fredrik Gille, Asita Hamidi, Simon Heggendorn, Mats Küpfer, Don Li, Ania Losinger, Jojo Mayer, Björn Meyer, Marco Müller, André Pousaz, Kaspar Rast, Julian Sartorius, Andreas Schaerer, Toni Schiavano, Barbara Schirmer, David Schnee, Daniel Schnyder, Homayoun Shajarian, Martin Stadelmann, Veronika Stalder, Christoph Steiner, Franck Vaillant, Andreas Vollenweider, Roman Wiedemar, Michael Zisman, Wolfgang Zwiauer uvm. 

www.carloniederhauser.com

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15. Februar

Im Garten der sprechenden Blumen

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16. Februar

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