Vier Hackbrett-Ensembles beim Bundeswettbewerb 2016 in Kassel

von Birgit Stolzenburg


Dieses Mal mussten die Hackbretter nicht bis in den hohen Norden Deutschlands sondern nur bis zu seiner Mitte, der hessischen documenta-Stadt Kassel, transportiert werden. Nach dem ersten Bundeswettbewerb Jugend musiziert in Hamburg im letzten Jahr in der Solowertung folgte nun am 13. Mai der Ensemblewettbewerb, zum ersten Mal innerhalb der neu gegründeten Kategorie Besondere Instrumente. Außer vier Hackbrettensembles spielten noch zwei Baglama-Ensembles, der Wertungstag ging also sehr schnell zu Ende.

Der Wertungsraum war diesmal ein sehr schöner und vor allem akustisch hervorragender Saal, in dem die Klangeigenschaften der Hackbretter wunderbar zur Geltung kamen. Jedes Pianissimo und jede klangliche Nuance waren sehr gut hörbar, die lauten und temperamentvollen Stücke klangen wunderbar kräftig und überzeugend. So viel Glück mit einem Konzertsaal hat man nicht oft und alle haben das sehr genossen. Mit dem Pianisten Prof. Rademacher (u.a. Vorsitzender des Musikschulverbandes, Mitglied des Projektbeirates "Jugend musiziert") hatten wir einen äußerst kompetenten und erfahrenen, aber auch sehr kritischen Vorsitzenden in der Jury, der gleich zu Beginn anmerkte, dass man sich in der Bewertung durchaus an den Instrumenten Klavier und Violine orientieren sollte. Daher war es doppelt erfreulich für uns Hackbrettler, dass er von dem Klang des Instrumentes, der künstlerischen Leistung der jungen Hackbrettspieler und der gespielten Literatur sehr angetan war. Die übrigen Jurymitglieder zeigten sich ebenfalls überzeugt und so kamen am Ende hervorragende Bewertungen heraus: die vier Hackbrettensembles erspielten einen zweiten Preis und drei erste Preise. Noch wichtiger war aber, dass alle Ensembles mit Freude und stilistischer sowie technischer Sicherheit musizierten und bewiesen haben, dass das Hackbrett ein ernst zu nehmendes Instrument ist, das auch fachfremde Profimusiker begeistern kann. Besonders gefreut hat mich persönlich, dass die gespielte Literatur Anklang fand.

Herzlichen Glückwunsch und weiter so!

Bei YouTube gibt es einen Mitschnitt eines der Preisträgerkonzerte mit dem Auftritt von Johanna und Viktoria Kainz

Gespielt haben:

Anna Floßmann, Valley und Magdalena Geschwendtner, Warngau (AG III, 2. Preis)
Musik von Günter Ebel, aus der Handschrift Barcelona 1764, aus dem Psalterium-Büchlein der M. C. Voglerin und von Johann Georg Albrechtsberger

Xaver Eckert und Jan Maurer, Regensburg (AG IV, 1. Preis)
Musik von Orlando Gibbons, Dorothea Hofmann, Dominik Schuster und W. A. Mozart

Johanna und Viktoria Kainz, Arget (AG V, 1. Preis)
Musik von G. Ph. Telemann, Giuseppe Giamberti, Diego Ortiz, Gottfried Grünewald und Michael Öttl

Johannes Mayer, Bad Endorf, Johanna Stössel, Eggstätt und Johanna Trifellner, Bad Endorf (AG V, 1. Preis)
Musik von Michael Praetorius, Anna Bon (di Venezia), Dominik Schuster und ein Bulgarischer Tanz (Arr. Belisa Mang)

Zurück
Zurück

Workshop „Gute Stimmung, gute Laune“

Weiter
Weiter

Neue Musik im Musik-Wettbewerb "Jugend musiziert"